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ID:17361
Type:L/documents; literature
Area:SW/Wertpapiere: Aktien, Anleihen, Investmentfonds(Aktien-, Renten-, Misch-,Geldmarktfonds), Aktienbörsen, Broker
Keywords:Wertpapiergeschäfte; Computerbörse; Xetra; Regionalbörsen
Countries/Regions:04EUDE/Germany
Author(s):Beck, Heiko
Title:Das neue elektronische Handelssystem Xetra der Frankfurter Wertpapierbörse
Source:Wertpapier-Mitteilungen : WM ; Fachorgan für das gesamte Wertpapierwesen. - Frankfurt, M. : Herausgebergemeinschaft Wertpapiermitteilungen Keppler, Lehmann   Related publications
Publishing house:Keppler, Lehmann
Publishing Place:Frankfurt, M. [u.a.]
ISSN:0342-6971
Remark:Gebundene Ausgabe / Zeitschriftenformat im Institut
Extent:417
Publishing date:02/28/1998
Bei einer sachlichen Betrachtung nicht nachvollziebar ist hingegen die primär börsenpolitische, aber auch mit rechtlichen Argumenten geführte Diskussion, ob Xetra wie seinerzeit IBIS in alle deutschen Wertpapierbörsen integriert werden soll. Wie erläutert, besteht hierfür rechtlich keine Notwendigkeit. Sofern das System bei den Handelsteilnehmern die erwartete Akzeptanz finden wird und sich die Handelsvolumina vom Präsenzhandel zunehmend auf den elektronischen Handel verlagern sollten, tellt sich indes eine andere, rechtlich und ökonomisch bedeutsame Frage. Dann wird zu prüfen sein, ob das geltende Börsenrecht die Einstellung des Präsenzhandels in einzelnen Wertpapieren und deren ausschließlichen elektronischen Handel zuläßt. Soweit sich die Literatur bislang zu dieser Frage geäußert hat, wird überwiegend vertreten, daß in dem zum amtlichen Handel und zum geregelten Markt zugelassenen Wertpapieren gegenüber Emittenten und Handelsteilnehmern eine Rechtspflicht zur Durchführung der Preisfestellung durch skontroführende Makler und damit zur Aufrechterhaltung des Präsenzhandels besteht. Hiergegen kann jedoch bereits das Schweigen des Börsengesetzes zu dieser Frage angeführt werden.
(...)
Der Sinn und Zweck der börsenrechtlichen Bestimmungen dürfte kaum darin liegen, die Börse zur ökonomisch nicht sinnvollen Fortsetzung des Betriebs einer bestimmten Handelsplattform zu verpflichten.
(...)
Nach alledem dürfte die eingangs aufgestellte These zutreffen, daß das Xetra-System eine Innovation des börslichen Wertpapierhandels darstellt, deren Bedeutung für den Finanzplatz nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Das System dürfte auch im sich verschärfenden Wettbewerb der Börsen ein wichtiges Instrument darstellen, weil es nach Implementierung der weiteren Systemausbaustufen allen interessierten Handelsteilnehmern im In- und Ausland einen standortunabhängigen Zugang zum deutschen Kapitalmarkt eröffnet. Die für die Einführung und den Betrieb des Systems erforderlichen rechtlichen Rahmenbedingungen hat der Gesetzgeber mit dem Zweiten Finanzmarktförderungsgesetz geschaffen; insoweit steht der elektronischen Handel zwischenzeitlich auf sicherer Grundlage. Aus Sicht der Praxis besonders positiv zu werten ist, daß von gesetzlichen Detailregelungen im Interesse der rechtlichen Flexibilität weitgehend abgesehen wurde. Mit spannung bleibt abzuwarten, wie die weitere Entwicklung verlaufen wird, insbesondere, ob sich der klassische Präsenzhandel gegenüber dem elektronischen Handel wird behaupten können. Es ist zu hoffen, daß sich das Börsengesetz auch bei den dann zu treffenden Entscheidungen als hinreichend flexibles Instrument erweisen wird.
Language(s):de/german
Data input:IFF : Institut Für Finanzdienstleistungen
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    Created: 02/04/98. Last changed: 02/04/98.
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