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ID:17157
Type:L/documents; literature
Area:SW/Wertpapiere: Aktien, Anleihen, Investmentfonds(Aktien-, Renten-, Misch-,Geldmarktfonds), Aktienbörsen, Broker; SD/Finanzderivate: Zertifikate, Optionen, Futures, hedge-fonds, private equity, Terminbörsen
Keywords:Geldmarktpapiere; Wertpapiere; Wertpapiergeschäfte; Vertragslaufzeit; Geldmarktfonds
Countries/Regions:04EUDE/Germany
Author(s):Lemmer, Jürgen
Title:Erste Erfahrungen mit Kurzläufern
Source:Wertpapier-Mitteilungen : WM ; Fachorgan für das gesamte Wertpapierwesen. - Frankfurt, M. : Herausgebergemeinschaft Wertpapiermitteilungen Keppler, Lehmann   Related publications
Publishing house:Keppler, Lehmann
Publishing Place:Frankfurt, M. [u.a.]
ISSN:0342-6971
Remark:Gebundene Ausgabe / Zeitschriftenformat im Institut
Extent:1135
Publishing date:06/14/1997
Drei Emittentengruppen begeben Kurzläufer: die (Nichtfinanz-) Unternehmen, die Banken und die öffentliche Hand.
Deutsche Unternehmen können sich seit 1991 am Commercial Paper-Markt refinanzieren. Mit der Abschaffung der staatlichen Genehmigungspflicht für inländische Wertpapieremissionen, dem Wegfall der Börsenumsatzsteuer und der Prospektbefreiung für unterjährige sowie professionellen Anlegern angediente Papiere wurden zum Jahresbeginn 1991 die Voraussetzungen dafür geschaffen. 1992 erfolgte die Ausweitung aus ausländische Nichtbanken. Heute ist es ein Markt mit einem Umlaufvolumen von fast 25 Mrd. DM in 65 Programmen, wobei mehr als die Hälfte aus ausländische Emittenten entfällt. Ein fungibler Sekundärmarkt besteht nicht, da sich in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase das Emissionsinteresse auf recht kurze Laufzeiten verschoben hat und Anleger die Papiere zum Parken ihrer Liquidität nutzen.
Die Banken begeben Certificates of Deposit (CD) und kurzlaufende Bankschuldverschreibungen. Seit Mai 1986 unterliegen Bankschuldverschreibungen mit einer Ursprungslaufzeit von unter zwei Jahren der Mindestreservepflicht. Das hat zu einem deutlichen Rückgang der Emissionsaktivitäten geführt. Der Anteil der kurzlaufenden Bankschuldverschreibungen ist mir 24 Mrd. DM gering. Einlagenzertifikate, im Englischen Certificates of Deposit genannt, sind verbriefte, und damit handelbare Termineinlagen bei Banken. 1986 hat die Deutsche Bundesbank zwar die Ausgabe von auf D-Mark lautenden Einlagenzertifikaten erlaubt, sie aber der Mindestreserveplficht unterworfen, wodurch die Entstehung eines echten Marktes erschwert wurde. Der Umlauf beträgt dementsprechend aktuell nur knapp 7 Mrd. DM.
Die öffentliche Hand begibt Schatzwechsel, BuBills, U-Schätze und Finanzierungsschätze, letztere nicht handelbar oder vorzeitig zurückzugeben. Das Volumen der öffentlichen Kurzläufer spielt angesichts der gesamten Finanzierung der öffentlichen Hand eine untergeordnete Rolle. Gründe liegen vor allem in den haushaltsrechtlichen Bedenken gegen eine kurzfristige Mittelaufnahme.
(...)
Zusammenfassend muß festgestellt werden, daß der deutsche Geldmarkt im Vergleich zu den angelsächsischen, aber auch einer Reihe europäischer Nachbarmärkte, in seiner Breite und hinsichtlich der verwendeten Instrumente noch wenig entwickelt ist. Die Hemmnisse liegen zum einen in den Mindestreservevorschriften, die einen Großteil des Geschäfts auf ausländische Finanzplätze verdrängen. Zum anderen fehlt es an deutschen und ausländischen Nichtbanken und vor allem der öffentlichen Hand als Emittenten von Geldmarktinstrumenten. Die bisherigen Schritte sind zu bescheiden. Der Druck, mit den differenzierteren und liquidieren Nachbarmärkten - wie z.B. dem französischen Geldmarkt - gleichzuziehen, dürfte sich als wichtigste Triebfeder für die Entwicklung des deutschen Geldmarktes bis 1999 erweisen. Spätestens mit der Einführung des Euro und einer einheitlichen Geldpolitik wird sich das Marktumfeld dann deutlich wandeln müssen.
Language(s):de/german
Data input:IFF : Institut Für Finanzdienstleistungen
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    Created: 09/01/98. Last changed: 09/01/98.
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