Umsetzung und Anwendung der europäischen Bankenrichtlinien durch
     die Mitgliedstaaten

In Art. 13 der Einheitlichen Europäischen Akte war festgelegt
     worden, daß der europäische Binnenmarkt bis zum 31. Dezember 1992
     zu verwirklichen war. Dieser Binnenmarkt der 12 wurde durch das am
     1. Januar 1994 in Kraft getretene Abkommen über den Europäischen
     Wirtschaftsraum noch auf die meisten EFTA-Länder ausgedehnt. Der
     Binnenmarkt bringt naturgemäß auch einen gemeinsamen Markt für
     Kreditinstitute mit sich, d.h. einen Markt, auf dem alle
     Kreditinstitute mit Sitz in einem Mitgliedstaat ihre Tätigkeit auf
     dem gesamten Gebiet aller Mitgliedstaaten ausüben können. Als
     Voraussetzung hierfür mußten eine Reihe von bankaufsichtsrechtlichen
     Richtlinien verabschiedet werden.
     Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die europäische
     Bankrechtskoordinierung zwar ein erhebliches Maß an
     Vereinheitlichung mit sich gebracht hat, daß aber aufgrund der
     Tatsache, daß es sich prinzipiell nur um eine Mindestharmonisierung
     handelt, weiterhin in vielen Bereichen Unterschiede zwischen den
     bankaufsichtsrechtlichen Regelungen der Mitgliedstaaten
     bestehenbleiben werden.