Einheitlicher grenzüberschreitender Zahlungsverkehr in
     Deutschland

Vor etwa drei Jahren hat die EG-Kommission mit dem "Grenn Paper"
     die breite Öffentlichkeit auf zahlreiche Unzulänglichkeiten des
     europäischen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs aufmerksam
     gemacht. Damals begann erstmals im europäischen Kreditgewerbe
     eine umfassende Diskussion über die künftige Abwicklung vor
     allem des Massenzahlungsverkehrs im europäischen Markt. Das EG-
     Papier war aufgrund von durchaus berechtigten Klagen der
     Verbraucherverbände verfaßt worden, die vor allem die
     undurchsichtige Gebührenpolitik der beteiligten Kreditinstitute,
     die langen Laufzeiten und die hohen Kosten für
     Überweisungsaufträge innerhalb der EG bemängelt hatten. Die
     Initiative verfehlte ihre Wirkung nicht. Nach ausgiebigen
     Vorgesprächen wurden bereits im März 1991 zwei Beratungsgruppen
     durch die EG-Kommission eingbesetzt, nämlich eine für die
     technische Entwicklung der Zahlungssysteme, mit Vertretern des
     privaten Bankgewerbes und der Zentralbanken sowie eine
     Verbindungsgruppe, die neben Vertretern der Kreditinstitute auch
     die Verbraucherorganisationen und die Einzelhandelsverbände
     umfaßte. Unabhängig davon haben sich die europäischen
     Zentralbanken - aus dem grleichen Anlaß und im Zuge der
     Vorarbetien für das kommende europäische Zentralbanksystem - mit
     den Problemen des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs
     beschäftigt. Sie sind dabei sehr bald zu dem Ergebnis gekommen,
     daß die Zentralbanken vor allem Verantwortung für die nationalen
     und EG-weiten Großbetragszahlungssysteme tragen, die als Basis
     für die kommende einheitliche europäische Geld- und
     Währungspolitik für unentbehrlich gehalten werden.