Die Monopolkommission hat in ihrem jüngsten Hauptgutachten vom Juni
     dieses Jahres detaillierte Privatisierungsvorschläge auch für die
     alten Bundesländer vorgelegt. Die Vorschläge reichen vom industriellen
     Beteiligungsbesitz der verschiedenen öffentlichen Hände über das
     Bank- und Versicherungsgewerbe, den Verkehrsbereich unter Einschluß
     von Telekom, Bundesbahn und Lufthansa, den Komplex meist im öffentlichen
     Mehrheitsbesitz befindlicher Stromversorgungsunternehmen bis hin zu
     den öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten. Der wissenschaftliche
     Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium - sein ältestes Mitglied
     ist Karl Schiller - hat sich diesen Vorschlägen mittlerweile mit
     Nachdruck angeschlossen. Der Kronberger Kreis wird in Kürze ein
     umfängliches Gutachten vorlegen. Dieses zielt in eine identische
     Richtung. Der Bundesminister für Wirtschaft hat am 15. September
     1992 die Vorschläge in seine programmatische "Strategie für den Standort
     Deutschland: Wirtschaftspolitik für die neunziger Jahre " aufgenommen.
     Auf der anderen Seite haben diese Vorschläge Kritik ausgelöst. Gelegentlich
     wird sie in Heftigkeit vorgetragen.
     Ich werde im folgenden in einem ersten Teil einiges zur Motivation
     der Monopolkommission sagen, die verschiedenen Formen von Privatisierung
     in Erinnerung rufen und den ordnungspolitischen Ausgangspunkt der
     Vorschläge markieren. In einem zweiten Teil werde ich auf den speziellen
     Bereich der öffentlichen Banken eingehen.